Die einst größte Motorenfabrik der Welt, das DKW-Werk in Zschopau, gehörte seit 1948 zur Industrie- verwaltung Fahrzeugbau (IFA). Unter diesem Namen begann 1950 die Produktion der legendären RT 125; sechs Jahre später kam mit den Vollschwingen-Modellen ES 250 und ES 175 der neue Markenname: MZ.
Als Jahre später die West-Hersteller reihum schließen mussten, wurde die in der DDR beliebten "Emmen" zum Exportschlager. MZ avancierte zum zeitweilig größten Motorradhersteller Europas und belieferte bereits in den 1960ern die Märkte Westeuropas.
Doch ob nun mit 125, 150 oder 250 Kubik, ob ES, ETS oder ETZ: Nach der Wende bekam die Zschopauer Erfolgsgeschichte einen Knick. MZ geriet gegenüber den Weltmarken optisch wie technisch ins Hintertreffen. Mit der ETZ 301 kam 1990 die letzte Zweitakt-MZ,eine aufgebohrte 250er. Doch sie und alle folgende Versuche, mit zugekauften Rotax-und Yamaha-Motoren eine zeitgemäße Modellpalette auf die Räder zu stellen, kam zu spät.
Trotz gelungener Machinen wie der MZ 1000 S mit 117 PS, der bis dahin stärksten deutschen Zweizylinder-Maschine, glückte weder MZ noch der Nachfolgefirma der Neustart.
Im September 2008 gingen am Standort Hohndorf die Lichter aus.
Frank Rönickes liebevoll illustrierte Chronik der Traditionsmarke beschreibt sachkundig, informativ und stets unterhaltsam die Entstehung, Entwicklung und das Ende der bis heute unvergessenen MZ-Motorräder.
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